- Mundorgel
- Mụnd|or|gel 〈f. 21; Mus.〉 chines. Blasinstrument aus einer Kürbisschale mit seitl. Mundstück u. verschieden langen Bambuspfeifen, in denen durch freischwingende Zungen der Ton hervorgebracht wird; Sy Sheng
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Mund|orgel,in Ost- und Südostasien heimisches Blasinstrument, bestehend aus mehreren Bambus- oder Holzrohren, in die metallene Durchschlagzungen eingesetzt sind. Die Rohre sitzen in einem Windbehälter, meist aus Kürbis oder Holz, durch dessen Mundstück der Spieler Luft ausstößt beziehungsweise einsaugt. Dabei erklingen nur die Rohre, deren seitlich zugängliche Löcher der Spieler mit seinen Fingern abdeckt. In Hinterindien hat die Mundorgel eine oder mehrere Bordunsaiten.Das Alter der Mundorgel ist nicht feststellbar, ihr Erscheinen nicht früher als 1000 v. Chr. anzusetzen. Ihre reifsten Formen finden sich in China (Sheng) und Japan (Shō). Bei ihnen sitzen die Rohre kreisförmig in einem schüsselförmigen Windbehälter aus Holz oder Metall mit Mundstück. Während die Mundorgel in bestimmten Stücken des japanischen Hoforchesters Gagaku einem kompaktakustischen Bordun dient, werden die Instrumente in China und Laos in homophon-mehrstimmiger Weise, zum Teil in Parallelführung, gespielt. Bei dem laotischen Typ (Laos-Orgel, Khene) sind die Rohre in zwei parallelen Reihen angeordnet. Durch die Mundorgel kamen die Durchschlagzungen im 18. Jahrhundert auch nach Europa, wo sie zur Entwicklung von Mund- und Ziehharmonika führten.* * *
Mụnd|or|gel, die: asiatisches Musikinstrument, bei dem auf einem Windkasten (z. B. einer hohlen Kürbisschale) mit Mundstück verschieden lange [Bambus]röhren stehen, in denen frei schwingende Zungen aus Metall od. Rohr Töne erzeugen.
Universal-Lexikon. 2012.